Wenn du nach einem Fliegerchronographen mit Flyback-Funktion und Chronometer-Zertifizierung suchst, dann hat Longines jetzt die richtige Uhr für dich im Programm. Der Schweizer Traditionshersteller erweitert seine erfolgreiche Spirit-Kollektion um einen echten Kracher, der mit unerwarteten Features punktet.
Longines hatte in den letzten Jahren einen echten Lauf, wenn es um Neuvorstellungen ging, die in der Uhrencommunity einschlugen. Das glückliche Händchen scheint den Verantwortlichen auch in diesem Jahr nicht verloren gegangen zu sein. Davon zeugt zumindest der jetzt vorgestellte Longines Spirit Flyback Chronograph (Referenz: L3.821.4.53.6). Dieser ist schon für einen Preis von unter 5.000 Euro zu haben und bietet eine Ausstattung, die in der Regel immer noch weit teureren Luxusuhren vorbehalten ist.
Lass uns zusammen einen Blick auf die technischen Daten des Longines Spirit Flyback Chronographen werfen, denn ich bin mir sicher du wirst staunen. Angetrieben wird die Uhr vom hauseigenen Automatik-Kaliber L791 mit 68 Stunden Gangreserve. Vielleicht denkst du gerade: “Schön, aber was soll daran jetzt besonders sein? Es ist halt wie immer ein ETA-Werk drin.” Stimmt, aber dieses ist von ETA exklusiv für Longines entwickelt worden und zu allem Überfluss auch noch ein Säulenrad-Chronographenwerk! Ein Säulenrad sorgt für einen besonders sanften Druckpunkt beim Betätigen der Chronodrücker und ist normalerweise nur den besten Uhren vorbehalten – zum Beispiel der Omega Speedmaster Professional.
Dank einer Silizium-Spiralfeder ist das Werk zudem magnetfeldresistent und sogar Chronometer-zertifiziert. Somit ist der Neuzugang in der Spirit-Kollektion sehr präzise und garantiert eine maximale Gangabweichung von -4/+6 Sekunden pro Tag. Dass das Werk auch eine Flyback-Funktion bietet, hatte ich ja bereits erwähnt. Dazu später mehr.
Während das Gehäuse der Longines mit 42 Millimetern Durchmesser und einer Höhe von stattlichen 17 Millimetern aus Edelstahl gefertigt ist, spendiert Longines dem Zeitmesser zusätzlich eine beidseitig drehbare Keramiklünette, ein Saphirglas mit Antireflexbeschichtung, Super-LumiNova auf Indizes und Zeigern, einen Glasboden mit freier Sicht auf das Werk und eine verschraubte Krone. Diese sorgt auch für die 100 Meter Wasserdichtigkeit, die für eine Fliegeruhr nicht selbstverständlich sind.
Der Longines Spirit Flyback Chronograph ist in blau und schwarz und am Edelstahl-, Synthetik,- oder Lederarmband erhältlich. Du hast also die Qual der Wahl, für welche Kombination du dich am Ende entscheidest. Ich selbst würde bei solch einer Fliegeruhr wahrscheinlich zum klassisch schwarzen Modell greifen. Allerdings nicht, ohne den Look mit dem beigen Natoband, das Longines ebenfalls anbietet, etwas aufzufrischen.
Vielleicht hat dich die Leidenschaft für Uhren erst kürzlich gepackt und du kannst mit dem Begriff “Flyback” noch nicht so recht etwas anfangen. Kein Problem, so ging es mir vor ein paar Jahren auch. An dieser Stelle erkläre ich dir kurz und knapp, was es damit auf sich hat. Solltest du das aber schon wissen, dann verpasst du hier nichts und kannst direkt zum übernächsten Absatz springen.
Bei einem Chronographen mit Flyback-Funktion kann eine Zeitmessung mit nur einer einzigen Betätigung des unteren Chrono-Drückers gestoppt, genullt und neu gestartet werden. Die Zeiger fliegen also zurück auf die Ausgangsposition und geben dieser Funktion damit ihren Namen. Der Vorteil ist, dass du so deutlich schneller zwei Messungen direkt hintereinander starten kannst. Bei einem Chronographen ohne Flyback-Funktion verlierst du wichtige Sekunden, denn du musst drei Handgriffe machen. Zunächst musst du mit dem Betätigen des oberen Drückers die Messung stoppen, dann mit dem unteren Drücker die Zeiger zurücksetzen und erneut den oberen Drücker benutzen, um eine neue Messung zu beginnen.
Dass Longines einen Flyback-Chrono auf den Markt bringt, ist tatsächlich kein Zufall. So war es der Schweizer Hersteller selbst, der den ersten Serienchronographen mit Flyback-Funktion entwickelte. Schon 1935 meldete Longines ein Patent darauf an und bekam dieses ein Jahr später auch zugesprochen. Das damalige Kaliber trug den Namen L13ZN und Longines bezeichnet es heute als “eines der technologisch fortschrittlichsten Chronographenwerke dieser Zeit”.
Ab der Einführung in ein Serienmodell wussten besonders Piloten die Vorzüge dieser Entwicklung zu schätzen. Schließlich mussten sie im Cockpit schnell und einfach mehrere Messungen hintereinander durchführen. Beim Militär kamen solche Chronos aber auch zum Einsatz. Die Marke mit der geflügelten Sanduhr wandelt mit dem Spirit Flyback Chronographen dementsprechend auf den Pfaden der eigenen Unternehmensgeschichte und greift zudem auch einen spannenden Meilenstein des Uhrmacherhandwerks auf.
Die Neuvorstellung von Longines gefällt mir grundsätzlich sehr gut. Der Spirit Flyback Chronograph ist, wie alle Modelle der Spirit-Kollektion, vintage-inspiriert und erzählt eine ganz eigene Geschichte. Longines als erster Patenthalter der Flyback-Funktion hat jedes Recht, eine solche Uhr auf den Markt zu bringen. In meinen Augen ist der Release auch gelungen, denn für unter 5.000 Euro bietet dieser Zeitmesser eine herausragende Alltagstauglichkeit und viele Features, die bei so manch anderem Hersteller erst in Modellen aus viel höheren Preissegmenten zu finden sind. Da es die eine perfekte Uhr aber bekanntlich nicht gibt, gibt es auch etwas zu meckern. Mit einer Höhe von 17 Millimetern ist der Longines Spirit Flyback Chronograph fast so hoch wie der Pariser Eifelturm. Natürlich ist das jetzt etwas übertrieben, aber ich denke du weißt, worauf ich hinaus möchte.
Das Chronographen mit einer Flyback-Funktion nicht unbedingt eine extreme Bauhöhe haben müssen, beweist zum Beispiel die Frederique Constant Flyback. Diese Uhr misst gerade einmal 13,8 Millimeter in der Höhe. Das Longines hier nicht mithalten kann, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass der Hersteller zur Swatch Group gehört und ETA-Werke verbaut. Diese sind sehr präzise und auch zuverlässig – allerdings meistens nicht gerade flach. Für mich ist das der größte Minuspunkt an dieser Uhr, der mich wahrscheinlich doch eher zu einem Dreizeiger-Modell aus der Spirit-Kollektion greifen lassen würde. Zum Beispiel zur Zulu Time, die ich neulich erst reviewed habe. Solltest du jedoch breite Handgelenke besitzen, dann dürfte dich mein Einwand nicht weiter tangieren. Und wer weiß, vielleicht ändere ich meine Meinung ja auch noch einmal, wenn ich den Spirit Flyback Chronographen für ein Review selbst am Arm erleben kann. Das ließt du dann natürlich auch schnellstmöglich hier im ALTHERR Magazin.
Jetzt bin ich gespannt auf deine Meinung! Wie gefällt dir die Neuvorstellung von Longines und hast du vielleicht sogar schon eines der Spirit-Modelle in deiner Sammlung? Schreib es mir in die Kommentare unter diesem Beitrag. Wenn du den Longines Spirit Flyback Chronographen auch einmal anlegen möchtest, dann schreib uns eine Email an [email protected]. Die Kollegen in Berlin und Köln beraten dich gerne.
