Die Uhrenmanukfatur Cartier steht seit 1847 für Eleganz. Cartier steht für eine Geschichte voller Innovation. Und Cartier steht für ikonische Modelle wie die Santos, die Tank oder die femininen Linien der Panthère. Doch jenseits dieser Klassiker gibt es Kollektionen, die seltener im Rampenlicht stehen, dabei aber ebenso viel Charakter, Handwerkskunst und gestalterische Tiefe mitbringen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf drei dieser Uhren: die markante Pasha, die elegante Ballon Bleu und die modernisierte Tank Française.
Was sie eint? Ein eigenständiges Design, Qualität sowie ein Mann im Hintergrund, der bei der Umsetzung dieser drei Modelle beteiligt war. Sein Name ist Pierre Rainero und er ist seit vier Jahrzehnten stilprägende Figur bei Cartier. Seine Vision von Zeitlosigkeit und Stil zieht sich wie ein roter Faden durch die Modelle und macht sie zu echten Geheimtipps in der Welt der Haute Horlogerie.
Im Jahr 1985 führte Cartier eine neue Modellreihe ein. Als Namen wählte man den Namen Pasha. Dabei handelte es sich um eine Uhr mit einem markanten, runden Gehäuse. Das Zifferblatt ist quadratisch, hat arabische Ziffern und einen verschraubten Kronenschutz, der zugleich Teil der Krone ist. Die Umsetzung des Designs übernahm Pierre Rainero. Er ist seit den 1980er Jahren eine zentrale Figur bei Cartier und prägt mittlerweile als Direktor für Image, Stil und Heritage maßgeblich das Erscheinungsbild und die kreative Ausrichtung des Hauses.
Obwohl die Pasha Mitte der 1980er auf den Markt gekommen war, hatte sie ihre Wurzeln bereits in den 1930er Jahren. Damals wünschte sich der Pasha von Marrakesch, Thami El Glaoui (1870–1955), eine sportliche Luxusuhr, die auch wasserdicht sein sollte. Die drei Cartier-Brüder Louis, Jacques und Pierre kamen diesem Wunsch nach und konstruierten für ihn eine dementsprechende Uhr.
Heute gehören die Pasha-Modelle zum fixen Line-up bei Cartier. Der Oscar-Gewinner Rami Malek (bester Hauptdarsteller im Film Bohemian Rhapsody) trug bei der Überreichung der Auszeichnung 2020 eine Cartier Pasha aus dem Jahr 2003. Im Gegensatz zu Santos oder Tank ist hier die Nachfrage ob ihres doch eher brachialen Erscheinungsbildes nicht so hoch. Ein Modell, das stellvertretend für die unterschiedlichen Varianten steht, ist die Pasha de Cartier aus Edelstahl mit der Referenz WSPA0026.
Sie hat ein anthrazitfarbenes Flinqué-Zifferblatt mit den Ziffern 12, 3, 6 und 9 sowie Indizes und gebläuten, diamantförmigen Zeigern. „Flinqué“ bezieht sich auf eine Zifferblattdekoration, bei der durch eine Gravurtechnik, oft Guilloché, ein geometrisches Muster in das Zifferblatt eingearbeitet wird. Auf 4 Uhr befindet sich das Datumsfenster. Die äußerst präsente Krone mit dem Schutzmechanismus hat an der Spitze den Cartier-typischen Cabochon-Stein.
Der Durchmesser dieser Pasha beträgt 41 Millimeter. Die Bauhöhe liegt bei 9,55 Millimetern. Im Inneren dieser Luxusuhr arbeitet das hauseigene Automatikkaliber 1847 MC, das auch in zahlreichen anderen Modellen verbaut ist. Es arbeitet mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und hat eine Gangreserve von 42 Stunden. Die Wasserdichtigkeit beträgt 100 Meter. Weitere Merkmale sind das „QuickSwitch“-System zum einfachen Wechseln des Armbands und das „SmartLink“-System zur Anpassung der Armbandlänge ohne Werkzeug.
Die Cartier Pasha ist eine äußerst extrovertierte Uhr, die nach Aufmerksamkeit schreit. Ihr Erscheinungsbild spaltet die Meinungen der Uhrenfans. Schön oder hässlich, es gibt kaum einen Graubereich. Die Pasha richtet sich an stilbewusste Männer, die eine markante, elegante und zugleich vielseitige Luxusuhr suchen. Mit einem Durchmesser von 41 Millimetern, einer Datumsanzeige sowie einer Wasserdichtigkeit von 100 Metern erfüllt sie diese Ansprüche. So wie die Tank und die Santos hat auch die Pasha eine spannende Geschichte zu erzählen.
Wenn Cartier eines perfekt kann, dann ist das die Namensgebung seiner Modelle. Die Santos ist nach dem Flugpionier Alberto Santos-Dumont benannt, die Tank nach einem Panzer und die Pasha nach dem Pasha von Marrakesch. Ein wenig anders verhält es sich bei der Cartier Ballon Bleu. Hier wählte Cartier wortwörtlich die Form der Uhr. Ballon Bleu heißt nämlich übersetzt „blauer Ballon“. Es spielt auf das Gehäuse und den legendären unverschraubten Cabochon-Krone mit dem berühmten Kronenschutzbogen an. Das verleiht der Uhr ihre charakteristische asymmetrische Eleganz, die sie sofort erkennbar macht.
Die Ballon Bleu kam im Jahr 2007 auf den Markt. Es war ein bedeutender Schritt in der jüngeren Geschichte des Hauses Cartier. Mit ihrem runden Gehäuse hob sie sich von den traditionellen eckigen Designs wie jener der Tank oder Santos aus der Vergangenheit ab. Cartier wollte damit eine neue Ästhetik in die Modelllinie bringen.
Die Einführung dieses neuen Modells sollte sich als Erfolg herausstellen. Sie ist in verschiedenen Größen von 28 bis 42 Millimeter erhältlich und bietet eine Vielzahl von Materialien, darunter Edelstahl, Gelbgold, Roségold und zweifarbige Varianten. Einige Modelle sind mit Diamanten besetzt.
Ein äußerst beliebtes Modell ist die Ballon Bleu de Cartier mit der Referenznummer WSBB0040 aus Edelstahl. Sie verfügt über ein silbernes, guillochiertes Zifferblatt mit römischen Ziffern und gebläuten Schwertzeigern. Ein charakteristisches Merkmal ist die harmonisch integrierte Krone, die unter einem elegant geschwungenen Metallbogen teilweise im Gehäuse versenkt liegt. Dieser raffinierte Kronenschutz bewahrt nicht nur die ausgewogene Silhouette, sondern verleiht der Uhr auch ihre unverwechselbare Linienführung. Passend dazu ist das Datumsfenster bei 3 Uhr leicht nach innen gerückt, sodass es sich fließend in das leicht gewölbte Gehäuse einfügt.
Der Durchmesser beträgt 40 Millimeter, die Bauhöhe 12,4 Millimeter. Der Lug-to-Lug liegt bei 47 Millimeter. Wie in der Pasha arbeitet auch in der Ballon Bleu das Automatikwerk 1847 MC mit einer Gangreserve von 42 Stunden. Das Edelstahlarmband ist austauschbar und wird mit einer Faltschließe gesichert. Die Uhr ist bis 30 Meter wasserdicht und damit ein idealer Dresser.
Die Cartier Ballon Bleu mit ihrem markanten, bogenförmigen Kronenschutz passt besonders zu Menschen, die weiche, organische Formen und detailverliebtes Design schätzen. Der elegant in das Gehäuse integrierte Schutz um die blaue Cabochon-Krone verleiht der Uhr eine fließende, fast skulpturale Silhouette. Das macht sie ideal für Uhrenfans mit einem Sinn für ästhetische Balance, subtile Raffinesse und schmuckartige Eleganz. Sie richtet sich an jene Menschen, die kultivierten Luxus bevorzugen und in ihrer Uhr ein harmonisches, nicht alltägliches Design suchen.
Die Cartier Tank Française ist die jüngste Variante in der gleichnamigen Serie. Sie wurde im Jahr 1996 das erste Mal dem weltweiten Publikum präsentiert. Im Jahr 2023 erfolgte eine Neuauflage. Die beiden Filmstars Catherine Deneuve und der bereits erwähnte Rami Malek setzten die Tank Française filmreif in Szene.
Die Neuauflage ist ihrem Vorbild weitestgehend treu geblieben. Die Stege sind nun stärker gewölbt. Die Krone ist eingebettet und fügt sich so nahtlos in die optische Anordnung der Seitenstege ein. Das Zifferblatt erhielt einen neuen Sonnenschliff. Die Oberflächen sind zumeist satiniert. Das Modell ist in Stahl und Gelbgold mit oder ohne Diamantenbesatz erhältlich. Die Tank Française gibt es in mehreren Varianten und in unterschiedlichen Gehäusegrößen.
Die Française zeichnet sich durch ein moderneres und eleganteres Design aus, wobei das rechteckige Gehäuse sanftere Kurven aufweist und das Armband nahtlos in das Gehäuse übergeht. Das Zifferblatt ist schlicht und minimalistisch gehalten, was zu ihrer zeitlosen Eleganz beiträgt. Die Française gibt es ausschließlich mit Stahl- oder Goldband.
Obwohl dieses Modell im ersten Moment eher Frauen anspricht, versucht Cartier mit größeren Ausführungen auch das männliche Publikum zu gewinnen. Das gelingt der Uhrenmanufaktur mit dem großen Modell der Tank Française mit der Referenznummer WSTA0067. Diese Variante überzeugt durch ihre klassische Eleganz. Sie ist mit römischen Ziffern versehen, die in einem klaren, schwarzen Druck gehalten sind und dem Design eine zeitlose Ästhetik verleihen.
Die schwertförmigen Zeiger aus gebläutem Stahl setzen einen stilvollen, farblichen Akzent. Ein feines Minuterie-Raster am äußeren Rand des Zifferblatts sorgt für zusätzliche Präzision bei der Zeitanzeige, während das kratzfeste Saphirglas den edlen Eindruck abrundet und optimalen Schutz bietet. Auf 3 Uhr befindet sich das klein gehaltene Datumsfenster.
Das rechteckige Gehäuse hat einen Durchmesser von 36,7 x 30,5 Millimeter. Die Bauhöhe beträgt angenehme 10,1 Millimeter, damit verschwindet sie problemlos unter dem Hemdärmel. Die Krone der Cartier Tank Française WSTA0067 ist mehrkantig gestaltet und aus Edelstahl gefertigt. Das gibt ihr eine markante, dennoch elegante Optik. Als charakteristisches Detail von Cartier ist sie wie die anderen beiden Modelle mit dem Spinell-Cabochon besetzt.
Im Inneren arbeitet das Automatikwerk Cartier 1853 MC. Es ist ein zuverlässiges, fein verarbeitetes Manufakturkaliber mit 37 Stunden Gangreserve, das mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet und sich durch seine flache Bauweise sowie schlichte Eleganz ideal für die klassische Form der Tank Française eignet. Die Wasserdichtigkeit beträgt 30 Meter.
Die Cartier Tank Française richtet sich an Menschen mit einem Faible für klare Linien, architektonische Formen und klassische Eleganz mit modernem Akzent. Ihr rechteckiges Gehäuse, das sich nahtlos in das Gliederarmband einfügt, verleiht der Uhr eine geradlinige, strukturierte Präsenz, die sich besonders an selbstbewusste Trägerinnen und Träger mit einem Sinn für Ordnung, Stil und Understatement richtet. Der fließende Übergang von Gehäuse zu Armband wirkt wie ein integriertes Designobjekt am Handgelenk. Die Cartier Tank Française ist ideal für alle, die zeitlose Formensprache bevorzugen.
Was alle drei Modelle verbindet: Sie alle tragen die Handschrift eines Mannes, der wie kaum ein anderer den Stil des Hauses Cartier geprägt hat: Pierre Rainero. Seit den 1980er-Jahren ist er bei Cartier tätig, seit 2003 offiziell als Director of Image, Style and Heritage. Er ist ein stilistischer Wächter, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Marke zusammenführt.
Für Rainero ist Stil „die Verkörperung einer Philosophie, die komplexe Dinge auf einfache Weise vermittelt“. Diese Haltung durchdringt die Cartier-DNA, von der avantgardistischen Pasha, über die fließend elegante Ballon Bleu bis zur architektonisch klaren Tank Française.
Unter seiner kreativen Leitung bleibt Cartier seinem Erbe treu, ohne jemals stehenzubleiben. Gerade die weniger offensichtlichen Modelle zeigen, wie facettenreich, tiefgründig und mutig „Stil“ bei Cartier interpretiert wird.
Wie findest du diese drei Modelle von Cartier? Bist du ebenfalls der Meinung, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient hätten? Teile uns deine Meinung gerne in den Kommentaren mit!
